15.11.2023

✔  Bestandteile: Zur privaten Finanzplanung gehört eine finanzielle Zielsetzung, das Verständnis über das Verhältnis von Einkommen und Ausgaben sowie die finanzielle Vorsorge.

  Erstellung: Bevor eine Sparsumme oder ein Anlagehorizont festgelegt wird, kann es sinnvoll sein, das Ziel der Investitionen zu bestimmen, wie beispielsweise die private Altersvorsorge oder den Aufbau von Vermögen.

  Sparen: Rücklagen, beispielsweise für finanzielle Engpässe, können risikoarm zu attraktiven Zinsen auf Festgeld- und Tagesgeldkonten angelegt werden.

Was ist unter einem privaten Finanzplan zu verstehen?

Der Finanzplan für private Haushalte beinhaltet unter anderem eine umfassende Planung der Zukunftswünsche unter Berücksichtigung der gegenwärtigen persönlichen Lebenssituation. Wichtig ist, dass der Finanzplan eine vollständige Zusammenfassung aller Ausgaben, Einnahmen und Ersparnisse enthält. Sparer können somit leichter den Überblick über bestehende Schulden und finanzielle Rücklagen (den sogenannten Notgroschen) behalten sowie Sparpotenziale aufdecken. Demnach ist ein Finanzplan für den privaten Haushalt:

  • Eine detaillierte Planung der Finanzen über Jahre hinweg
  • Ein umfassender Überblick über Ausgaben, Einnahmen und Ersparnisse
  • Ein Hilfsinstrument zur Schuldentilgung und zum Aufbau von Vermögen
  • Ein Strategieplan für finanzielle Engpässe und Sparpotenziale

Warum ist das Erstellen eines privaten Finanzplans wichtig?

Der Vorteil eines Finanzplans besteht darin, den Überblick über laufende Kosten und Einnahmen zu erhalten und diese mit der persönlichen Lebensplanung abzustimmen. Der Finanzplan kann bei der Überlegung helfen, welche finanziellen Ziele man erreichen möchte, welche notwendigen Anschaffungen aktuell anstehen und welche Auswirkungen das persönliche Sparverhalten auf die kommenden Jahre hat.

Sparer können durch eine solche strukturierte Auflistung ein besseres Verständnis für ihre finanzielle Lage erhalten und haben die Möglichkeit, ihre Ausgaben effektiver zu regulieren und gegebenenfalls anzupassen. Zudem stellt der private Finanzplan den Grundbaustein für einen Haushaltsplan oder Sparplan dar.

Unterschied zur Finanzplanung für Unternehmen

Der Businessplan und der Finanzplan sind ein wichtiger Bestandteil für Unternehmen bei der Gründung. Beide Pläne sind maßgeblich für Banken und potenzielle Investoren. Grundsätzlich ist ein Finanzplan, der nicht für den privaten Haushalt vorgesehen ist, folgendermaßen aufgebaut:

  • Umsatzplanung
  • Kostenplanung
  • Marketingkosten und betriebliche Kosten
  • Kosten der Gründung
  • Vorhandene Investitionen und Planung
  • Liquiditätsplanung und Kapitalbedarf
  • Finanzierungsplan
  • Rentabilitätsrechnung

In der Regel erstellen Unternehmen ihren Finanzplan einmal im Jahr neu. Für Gründer kann es vorteilhaft sein, ihren Finanzplan für die kommenden drei Jahre aufzustellen. Der Finanzplan von Privathaushalten konzentriert sich im Vergleich dazu auf verschiedene Aspekte der eigenen Lebenssituation und zukünftige Wünsche.

Finanzplan für private Haushalte: Grundbausteine für das Erstellen

Bevor Sparer einen Finanzplan für ihren privaten Haushalt erstellen, kann es hilfreich sein, zunächst einige personenbezogene Fragen zu beantworten. Dazu zählen unter anderem:

  • Wie sieht die finanzielle Situation, gemessen am Einnahmen-Ausgaben-Verhältnis, aus?
  • Wie viele Schulden sind vorhanden?
  • Welche Ziele, Bedürfnisse und Wünsche werden verfolgt?
  • Welche Anlageformen passen zur persönlichen Risikobereitschaft und dem individuellen Sicherheitsbedürfnis?
  • Welche Mittel stehen zur Erreichung der Ziele zur Verfügung?

Ziel eines privaten Finanzplans besteht darin, einen umfassenden Überblick über die eigenen Finanzen zu erhalten. Dadurch können Sparer einschätzen, wie viel Geld am Ende eines Monats übrig bleibt, um Rücklagen zu bilden. So können konkrete Ziele festgelegt und aktiv verfolgt werden. Zu diesen Zielen könnte beispielsweise der Aufbau von finanziellen Rücklagen oder das Sparen für die eigenen Kinder gehören. Das Erstellen eines privaten Finanzplans kann auch Sparern helfen, die einen frugalistischen Lebensstil anstreben.

Wie funktioniert eine private Finanzplanung?

Eine einfache private Finanzplanung umfasst die Tilgung von Schulden, den Aufbau von Rücklagen, die allgemeine finanzielle Vorsorge und den Vermögensaufbau. Sie bietet eine Zusammenfassung aller Einnahmen und Ausgaben, die innerhalb eines Monats getätigt werden und kann zum Planen von zukünftigen Wünschen und Bedürfnissen genutzt werden. Wie lange Anleger für ihre Ziele sparen und investieren möchten, hängt von den Zielen und der verfügbaren Sparrate ab.

Grundvoraussetzung für das Erstellen eines privaten Finanzplans ist die genaue Zusammenstellung der persönlichen finanziellen Lage. Im Finanzplan können sämtliche monatliche Ausgaben und Einnahmen im Auge behalten werden. Dazu kann sich beispielsweise die Führung eines Haushaltsbuches anbieten. Es gilt: Je genauer die Angaben sind, desto einfacher wird es in Zukunft, Geld beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto zu sparen oder zum Beispiel in ETFs anzulegen. Um einen Finanzplan für den privaten Haushalt zu erstellen, können sich Sparer an drei Schritten orientieren:

Finanzplan für den Haushalt

Im ersten Schritt der privaten Finanzplanung geht es darum, das verfügbare Einkommen zu ermitteln und monatliche Kosten inklusive Schulden zu bestimmen. Ein solcher Haushaltsplan erleichtert das Ermitteln des verfügbaren Geldes, das gespart oder angelegt werden kann. Eine beliebte Methode zur Budgetplanung ist die 50-30-20-Regel. Dabei werden 50,00 % des Nettoeinkommens für Fixkosten eingeplant, 30,00 % für persönliche Bedürfnisse wie Hobbys und 20,00 % für das Sparen. Im Haushaltsplan eines Finanzplans kann zudem das Haushaltsgeld bestimmt werden. Das Haushaltsgeld ist das Geld, das zum Leben und zur Führung eines Haushalts erforderlich ist. Eine vereinfachte, beispielhafte Vorlage für das Erstellen eines privaten Finanzplans könnte wie folgt aussehen:

Position

Betrag

Monatliches Einkommen (Nettobetrag)

+ 2.000 €

Monatliche Fixkosten

 

Miete

- 700 €

Versicherungen

- 40 €

Handyvertrag

- 20 €

 

Konsumausgaben

 

Lebensmittel

- 200 €

Hygieneprodukte

- 70 €

Bekleidung

- 100 €

 

Frei verfügbares Einkommen (für Freizeit, Konsum und Investitionen)

870 €

Für finanzielle Engpässe vorsorgen

Ein Finanzplan kann dabei helfen, besser auf unerwartete Situationen und finanzielle Notfälle vorbereitet zu sein. Dafür kann es sinnvoll sein, sich neben unvorhergesehenen Kosten auch Gedanken über mögliche Risiken zu machen, die das Einkommen gefährden könnten. Dazu zählen zum Beispiel Krankheit, Kurzarbeit, Kündigung und andere existenzbedrohende Umstände.

Für solche Fälle ist es von Vorteil, eine finanzielle Reserve anzusparen. Als Rücklage für unvorhersehbare Kosten können etwa drei bis sechs monatliche Nettogehälter sinnvoll sein. Der Notgroschen kann auf einem Tagesgeldkonto oder einem Festgeldkonto mit kurzer Laufzeit geparkt werden. Beide Arten der Geldanlage sind risikoarm und durch die EU-weite Einlagensicherung bis zu 100.000 € pro Kunde und Bank abgesichert. Bei ZINSPILOT können Sparer von attraktiv verzinsten Festgeld- und Tagesgeldkonten aus Deutschland und dem EU-Ausland profitieren.

Planung mit Weitsicht

Die Festlegung eines realistischen Zeitraums, der zur Erreichung der finanziellen Ziele benötigt wird, ist der dritte Schritt zum Erstellen eines privaten Finanzplans.

  • Kurzfristige Geldanlage für beispielsweise Notgroschen, Selbstinvestitionen und Urlaub (bis zu drei Jahre)
  • Mittelfristige Geldanlage für beispielsweise eine Hochzeit oder ein Auto (drei bis neun Jahre)
  • Langfristige Geldanlage für beispielsweise die private Altersvorsorge, Sparen für die Kinder oder den Aufbau von Vermögen (länger als neun Jahre)

Die Laufzeit der Geldanlage ist abhängig von der angestrebten Sparrate und der gewählten Anlageform. Je nach Anlageform besteht die Chance auf attraktive Renditen beziehungsweise Zinserträge. Tagesgeld, Festgeld, ETFs und Aktien könnten geeignete Möglichkeiten für Investitionen sein, je nachdem, wie hoch die eigene Risikobereitschaft ist. Eine beispielhafte Vorlage für das Erstellen eines privaten Finanzplans unter Einbeziehung von Geldanlagen und Investitionen könnte wie folgt aussehen:

Position (monatlich)

Betrag

Monatliches Einkommen (Nettobetrag)

+ 2.000 €

Monatliche Fixkosten

 

Miete

- 700 €

Versicherungen

- 40 €

Handyvertrag

- 20 €

 

Konsumausgaben

 

Lebensmittel

- 200 €

Hygieneprodukte

- 70 €

Bekleidung

- 100 €

 

Frei verfügbares Einkommen (für Freizeit, Konsum und Investitionen)

870 €

Aufbau einer finanziellen Rücklage / Sparen

- 200 €

Abbau von vorhandenen Schulden

- 300 €

Investition in ETFs

- 200 €

Investition in die Altersvorsorge

- 100 €

 

Restbetrag

70 €

Wahl einer geeigneten Geldanlage

Die persönliche Risikobereitschaft sowie der Rentabilitätswunsch und der Anlagehorizont sind maßgeblich für die Wahl der passenden Anlageform. Zu den risikoärmsten Anlagemöglichkeiten zählen Bankprodukte, wie beispielsweise Tagesgeld und Festgeld. Sie bieten höhere Zinserträge als ein Sparbuch oder Girokonto.

Aktien, Anleihen, ETFs oder Fonds bieten im Vergleich zu Bankprodukten höhere Renditechancen, allerdings ist auch das Risiko höher. Um die Risiken von börsenbedingten Kursschwankungen abzumildern, kann es sich für Anleger anbieten, ihre Investitionen breit zu streuen. Das bedeutet: Für Anleger kann es sinnvoll sein, eine Kombination aus risikoarmen und renditestarken Geldanlagen zu wählen, statt in eine einzige Anlageform zu investieren. Eine geeignete Möglichkeit, um Vermögen effektiv aufzubauen, kann beispielsweise die Geldanlage auf einem Fest- oder Tagesgeldkonto in Kombination mit einem ETF-Sparplan sein.

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Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.

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