24.10.2023

✔ Definition: Das Haushaltsgeld ist Geld, das zum Erhalt des Haushalts und des Lebensstandards benötigt wird.

✔ Ausgaben: Um zu bestimmen, wie viel Haushaltsgeld man durchschnittlich benötigt, werden persönliche Ausgaben in Fixkosten und Konsumausgaben unterteilt.

✔ Einsparpotenzial: Die richtige Führung eines Haushaltsbuchs kann aufzeigen, in welchen Lebensbereichen eventuelle Einsparungen vorgenommen werden können, um von höheren Ersparnissen zu profitieren.

Was bedeutet Haushaltsgeld?

Das Haushaltsgeld bezieht sich auf die Summe an Geld, das für die Finanzierung der alltäglichen Ausgaben und Bedürfnisse eines Haushalts verwendet wird. Es handelt sich um einen Geldbetrag, der regelmäßig für die Deckung von Konsumausgaben wie Lebensmittel, Miete oder Hypothekenzahlungen, Energiekosten, Transport, Kleidung, Unterhaltung und andere grundlegende Bedürfnisse reserviert wird. 

Eine Übersicht über das Haushaltsgeld kann dazu beitragen, die Finanzen zu strukturieren und mögliche Einsparpotenziale aufzudecken. Die genaue Höhe des Haushaltsgelds kann dabei für jeden unterschiedlich ausfallen. Sie ist beispielsweise von Faktoren wie Einkommen, Haushaltsgröße, Lebensstandard und individuellen Bedürfnissen abhängig. 

Um das Haushaltsgeld zu ermitteln, können die 50-30-20-Regel und folgende Schritte eine Hilfe sein: 

  1. Ermittlung des Haushaltseinkommens: Das Haushaltseinkommen ist das monatlich verfügbare Einkommen eines Haushalts – nach Abzügen von Steuern und Sozialbeiträgen. Um das sogenannte Nettohaushaltseinkommen zu bestimmen, wird das Nettoeinkommen aller erwerbstätigen Personen eines Haushalts summiert.
  2. Ermittlung der Fixkosten: Die monatlichen Fixkosten werden aus den regelmäßigen Kosten berechnet, die für die Befriedigung der Grundbedürfnisse erforderlich sind.
  3. Ermittlung der Konsumausgaben: Zu den Konsumausgaben zählen Kosten, die von Monat zu Monat variieren und ein Teil der Lebenshaltungskosten sind.
  4. Überprüfung der Ausgaben: Zuletzt werden die Gesamtausgaben dem Nettoeinkommen gegenübergestellt. Dies dient der Feststellung, ob das Einkommen über den Ausgaben liegt oder eine Einsparung vorgenommen werden sollte. Für einen optimalen Überblick sollte diese Überprüfung regelmäßig durchgeführt werden.

Haushaltsgeld: Unterschied zwischen Fixkosten und Konsumausgaben

Um die Fixkosten eines Haushalts zu bestimmen, wird zunächst eine Unterscheidung zwischen den Fixkosten eines Haushalts und den Konsumausgaben gemacht. Fixkosten sind Kosten für den Haushalt, die zum Beispiel monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich anfallen. Sie dienen dabei ausschließlich der Deckung der Grundbedürfnisse. Die Ausgaben für den Erhalt des Existenzminimums umfassen den Grundbedarf, situationsbedingte Leistungen sowie Wohn- und Gesundheitskosten. Zu den Fixkosten eines Haushalts zählen beispielsweise:

  • Miete
  • Nebenkosten
  • Versicherungen
  • Kreditraten
  • Internet
  • Telefon
  • Strom

Den Fixkosten gegenübergestellt sind die variablen Kosten – auch Konsumausgaben genannt. In der Regel treten variable Kosten nicht periodisch auf. Zu den Konsumausgaben gehören Kosten wie der Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneprodukten oder Transportkosten. Außerdem haben Konsumausgaben eine höhere Variabilität als Fixkosten, was zu einem höheren Potenzial für Einsparungen führt.

Ausgaben für den privaten Konsum wie Freizeitaktivitäten, Mitgliedschaften in Vereinen oder andere private Ausgaben sind nicht Teil des Haushaltsgeldes. Fixkosten und Konsumausgaben sind also Kosten, die nicht vermieden werden können und für den Lebenserhalt notwendig sind.

Wie viel Geld benötigen Haushalte?

Die Menge an Geld, die Haushalte benötigen, kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab - darunter die Haushaltsgröße, der Lebensstil, individuelle Bedürfnisse und die persönlichen finanziellen Ziele.  Menschen, die beispielsweise frugalistisch oder minimalistisch leben, verwenden grundsätzlich weniger Geld für ihren Lebensunterhalt, da sie bewusst auf Sparsamkeit achten und ihre Ausgaben gezielt minimieren möchten. Personen, die sich gern mehr leisten möchten, zahlen dagegen meist deutlich mehr für ihren Lebensunterhalt. Demnach gibt es keine konkrete Antwort darauf, wie viel Haushaltsgeld man im Allgemeinen benötigt.

Eine mögliche Übersicht der monatlichen Fixkosten und Konsumausgaben könnte beispielsweise so aussehen:

Position monatliche Fixkosten:

  • Miete und Nebenkosten
  • Stromkosten (sofern nicht in Nebenkosten enthalten)
  • Heizkosten (sofern nicht in Nebenkosten enthalten)
  • Wasserkosten (sofern nicht in Nebenkosten enthalten)
  • Versicherungen
  • Internet und Festnetz
  • Mobilfunktarife
  • Monatstickets für Nah- und Fernverkehr
  • Abonnements
  • Kreditraten
  • Sparraten

Position monatliche Konsumausgaben:

  • Lebensmittel
  • Haushaltsmittel
  • Kosmetik- und Hygieneprodukte
  • Benzin und Parkgebühren
  • Restaurantbesuche / Lieferservice

Haushaltsgeld für Alleinstehende

Im Jahr 2021 betrug das durchschnittlich benötigte Haushaltsgeld für Alleinlebende in Deutschland circa 1.640 €. Das verfügbare Einkommen betrug abzüglich Steuer- und Sozialbeiträge demnach für einen 1-Personen-Haushalt im Schnitt 2.633 € pro Monat. Etwa 30,00 % (also 790 €) dieses verfügbaren Einkommens wird von monatlichen Fixkosten beansprucht. Eine Berechnung der monatlichen Fixkosten eines 1-Personen- Haushalts könnte wie folgt aussehen:

  • Miete: 700 €
  • Internet und Festnetz: 50 €
  • Versicherungen: 40 €

In diesem Beispiel ergeben sich monatliche Fixkosten von 790 € für den Haushalt.

Wie viel Haushaltsgeld schlussendlich für den 1-Personen-Haushalt benötigt wird, ergibt sich durch die zusätzliche Addierung der Konsumausgaben.

  • Nahrungsmittel: 200 €
  • Bekleidung und Schuhe: 60 €
  • Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände: 90 €
  • Medikamente: 50 €
  • Verkehr: 170 €
  • Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 150 €
  • Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen: 60 €
  • Andere Waren und Dienstleistung: 70 €

Die Konsumausgaben belaufen sich auf 850 € pro Monat. Die Fixkosten und die Konsumausgaben bilden zusammen das Haushaltsgeld dieses 1-Personen-Haushalts. Folglich ergibt sich ein Haushaltsgeld von 1.640 € pro Monat.

Haushaltsgeld für einen 2-Personen-Haushalt

Das Haushaltsgeld für einen 2-Personen-Haushalt liegt deutschlandweit durchschnittlich bei circa 3.040 € im Monat. Es wird angenommen, dass es sich hier um ein Paar ohne Kinder handelt. Das gemeinsame Nettoeinkommen der beiden Personen beläuft sich auf 5.000 € im Monat. Damit könnten beispielsweise folgende Fixkosten entstehen:

  • Miete: 1.110 €
  • Internet und Festnetz: 70 €
  • Versicherungen: 60 €

Daraus ergeben sich monatliche Fixkosten in Höhe von 1.240 €. Die Konsumkosten könnten dagegen folgendermaßen aussehen:

  • Nahrungsmittel: 420 €
  • Bekleidung und Schuhe: 100 €
  • Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände: 200 €
  • Medikamente: 80 €
  • Verkehr: 400 €
  • Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 350 €
  • Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen: 140 €
  • Andere Waren und Dienstleistung: 110 €

Die Konsumausgaben belaufen sich auf 1.800 € pro Monat, folglich ergibt sich ein Haushaltsgeld von 3.040 € pro Monat. 

Haushaltsgeld für einen Mehr-Personen-Haushalt

Besonders die Konsumausgaben von Familien können von Jahr zu Jahr wachsen. Wie viel mehr mehrköpfige Familien durchschnittlich benötigen, zeigen die Zahlen der laufenden Wirtschaftsrechnung (LWR), einem Institut, das statistische Informationen über die Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte ermittelt.

Haushaltsgeld Tabelle der LWR nach Haushaltsgröße:

Ausgaben

3-köpfige Familie

4-köpfige Familie

5-köpfige Familie

Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren

578 €

650 €

756 €

Bekleidung und Schuhe

138 €

194 €

198 €

Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung

1.181 €

1.321 €

1.394 €

Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände

242 €

293 €

330 €

Gesundheit

117 €

125 €

168 €

Verkehr

431 €

586 €

668 €

Telekommunikation

94 €

98 €

118 €

Freizeit, Kultur und Unterhaltung

326 €

453 €

490 €

Bildungswesen

36 €

57 €

99 €

Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen

157 €

194 €

202 €

Andere Waren und Dienstleistungen

122 €

145 €

169 €

Ausgaben insgesamt

3.421 €

4.117 

4.591 €

 

Die Tabelle zeigt, dass eine größere Familie in der Regel mehr Geld für ihren Haushalt benötigt als Haushalte mit weniger Personen. So braucht eine 4-köpfige Familie im Durchschnitt 4.117 € Haushaltsgeld. Der Vorteil, den mehrköpfige Familien mit mehreren Kindern gegenüber Familien mit lediglich einem Kind haben, ist, dass sich die Ausgaben pro Kopf mit der Größe der Familie verringern. Das liegt vor allem daran, dass Grundausstattung wie Betten, Spielzeug oder Bekleidung nach der Geburt des ersten Kindes auch für die Geschwister wiederverwendet werden kann. Mit der Pubertät der Kinder steigen die Lebenshaltungskosten pro Kind bemerkbar an. Ob mehr Taschengeld, höhere Ausgaben für Unterhaltung und Freizeit oder einfach ein größerer Wocheneinkauf – im Durchschnitt geben Eltern monatlich 700 € für ein jugendliches Kind aus. 

Was sind die Vorteile eines Haushaltsbuchs?

Ob Finanztagebücher, Budgetplaner oder Einnahmen-Ausgaben-Übersicht: Sie können alle als Haushaltsbuch dienen. Durch die Auflistung der verschiedenen Positionen ergibt sich ein Überblick über die persönliche finanzielle Lage. Dieser Überblick bildet die Grundlage für die Erstellung einer effektiven Finanzplanung. Das bringt Vorteile wie:

  • Übersicht zur Vermeidung oder über den Abbau von Schulden
  • Übersicht auf das eigene Konsumverhalten
  • Erkennung der Einsparpotenziale
  • Setzung von kurz- und langfristigen finanziellen Zielen

Das Haushaltsbuch selbst ist organisiert wie ein Kalender und in mehrere Monate eingeteilt. Es enthält eine Liste aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben. 

Um Einsparpotenziale zu erkennen, kann es sinnvoll sein, das Haushaltsbuch konsequent zu führen. Oft sind es Kleinigkeiten, die spontan gekauft werden und sich über die Zeit summieren. Es besteht nicht nur die Möglichkeit, das eigene Konsumverhalten zu beobachten, die richtige Führung eines Haushaltsbuchs zeigt auch auf, wie viel Geld am Monatsende noch übrig bleibt. Dieses Geld kann in kurz- und langfristige finanzielle Ziele investiert werden, wie zum Beispiel einen Hauskauf oder -bau, zum Aufbau des Notgroschens oder in die Altersvorsorge.

Sparen als Position des Haushaltsgeldes

Sparen kann als feste Ausgabe für das Haushaltsgeld betrachtet werden. Den monatlichen Sparbetrag im Haushaltsgeld aufzunehmen kann dabei helfen, sich seiner finanziellen Gewohnheiten bewusster zu werden und sie gegebenenfalls anzupassen. Ein Tagesgeldkonto eignet sich dabei als Anlage für Sparer, die jederzeit auf ihr Geld zugreifen möchten. Ein Tagesgeldkonto kann sowohl für regelmäßige Einzahlungen in Form eines Tagesgeld-Sparplans als auch für einmalige Einzahlungen genutzt werden. 

Für Sparer, die langfristige finanzielle Ziele verfolgen, kann sich ein Festgeldkonto eignen. Hier wird eine bestimmte Summe an Geld über eine bestimmte Laufzeit zu einem festen Zinssatz angelegt. In der Regel kann erst nach Ende der Laufzeit auf das Geld zugegriffen werden. Dafür können Sparer häufig höhere Zinsen als beim Tagesgeld erzielen. 

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