Inflation im Euroraum und in der EU sinkt im Juni 2023

Die Inflation im Euroraum ist im Juni 2023 auf 5,50 % gesunken. Im Mai lag sie noch bei 6,10 %. Die Europäische Union verzeichnete im Juni eine Inflation von 6,40 % – gegenüber 7,10 % im Mai. Das teilte das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) mit.

Inflationsrate variiert stark zwischen den Ländern

Die Inflationsrate in einzelnen Ländern des Euroraums variiert stark. Die niedrigsten Inflationsraten wurden verzeichnet in:

  • Luxemburg (1,00 %)
  • Spanien (1,60 %)
  • Belgien (1,60 %)

Die höchsten Inflationsraten wurden dagegen gemessen in:

  • Slowakei (11,30 %)
  • Tschechien (11,20 %)
  • Ungarn (19,90 %)

Allgemein verringerte sich die Inflationsrate in der Europäischen Union verglichen mit Mai in insgesamt 25 Mitgliedsstaaten. Deutschland wies im Juni eine Inflationsrate von 6,80 % auf und lag damit nach wie vor über dem durchschnittlichen Wert im Euroraum (5,50 %). Auch im Vergleich zum Mai 2023 stieg die Inflationsrate Deutschlands um einige Prozentpunkte: Dort lag sie noch bei 6,30 %. Im Vorjahresvergleich sieht es besser aus – dabei fiel die Inflationsrate von 8,20 % auf 6,80 %.

EZB plant neue Leitzinserhöhung

Die Europäische Zentralbank (EZB) geht bereits von einer weiteren Erhöhung der Leitzinsen im Juli 2023 aus. Damit fährt die EZB ihren bisherigen Kurs weiter: Die Leitzinsen sollen so lange wie nötig auf höherem Niveau gehalten werden. Damit soll der Inflation weiter entgegengewirkt werden. Dass die Maßnahmen der EZB bereits Wirkung tragen, teilte auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Studie mit. Danach soll die gemeinsame Geldpolitik in Deutschland vor allem Erleichterungen für einkommensschwächere Haushalte mit sich bringen. In Spanien zeigt sich ein gegenteiliger Effekt. Hier profitieren vor allem einkommensstärkere Haushalte gegenüber einer nationalen Geldpolitik.

Folgen der Inflation

Die nach wie vor hohe Inflation beeinflusst viele Menschen in Europa. Der Verlust der Kaufkraft kann zu einer Verringerung der Lebensqualität führen, da mehr Geld für Lebensmittel, Dienstleistungen und andere Güter ausgegeben wird. Auch auf das Wirtschaftswachstum hat die anhaltend hohe Inflationsrate Einfluss, da sie zu einer Investitionszurückhaltung und einer geringeren Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen führt. Es gibt jedoch auch positive Aspekte: Die wiederholten Leitzinserhöhungen der EZB sorgen in den letzten Monaten für attraktive Zinsen auf Sparanlagen wie Festgeld und Tagesgeld.

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