Leitzinsen sollen im Juli ein weiteres Mal angehoben werden

Erst vor einer Woche – am 21.06.2023 – trat die Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank auf 4,00 % in Kraft. Jetzt steht bereits die nächste Erhöhung in Aussicht. Das geht aus einer Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim EZB-Forum hervor.

Inflation weiterhin zentrales Thema

„Die Inflation im Euroraum ist zu hoch und wird es auch noch zu lange bleiben“, teilt Lagarde in ihrer Rede für das EZB-Forum am 27.06.2023 in Sintra (Portugal) mit. Bereits seit Beginn der Zinswende mit dem 21.07.2022 versucht die EZB durch wiederholtes Anheben der Leitzinsen zu einer Abschwächung der Inflation zu gelangen. Dabei lassen sich bereits Verbesserungen erkennen: Die Gesamtinflation in Deutschland lag im Mai 2023 bei +6,10 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im März 2023 waren es noch +7,40 % gewesen.

Die Kerninflation – also die Gesamtinflation ohne Berücksichtigung der Sektoren Nahrungsmittel und Energie – zeigt hingegen nur einen langsamen Rückgang. War sie in den vorherigen Monaten konstant angestiegen, konnte im Mai 2023 zum ersten Mal seit Mai 2022 wieder ein Rückgang verzeichnet werden. Dabei fiel die Kerninflation von 5,80 % (April 2023) auf 5,40 % (Mai 2023).

Leitzinsen sollen auf „ausreichend restriktives Niveau” gehoben werden

Lagarde betont erneut, dass die EZB ihren Kurs weiter halten möchte – so sollen die Leitzinsen weiter schrittweise angehoben werden, bis sie ein „ausreichend restriktives Niveau“ erreichen. Dieses solle so lange wie nötig gehalten werden. Die nächste Erhöhung werde im Juli 2023 erfolgen. Wie hoch diese ausfallen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Möglich ist eine weitere Anhebung der drei Zinssätze um 0,25 Prozentpunkte.

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