EZB erhöht erneut Leitzinsen

Ab dem 21.06.2023 soll der Hauptrefinanzierungszinssatz von 3,75 % auf 4,00 % erhöht werden. Das hat die Europäische Zentralbank in ihrer Sitzung vom 15.06.2023 beschlossen. Grund für die erneute Erhöhung ist die nach wie vor hohe Inflationsrate.

Die neuen Zinssätze im Detail

In ihrer Sitzung hat sich die EZB auf eine Erhöhung aller drei Zinssätze geeinigt. Diese sollen jeweils um 0,25 Prozentpunkte angehoben werden. Damit betragen die neuen Zinssätze ab 21.06.2023:

  • Hauptrefinanzierungssatz: 4,00 %
  • Zinssatz für Spitzenrefinanzierungsfazilität: 4,25 %
  • Einlagenzinssatz: 3,50 %

Gründe für die erneute Anhebung des Leitzinses

Obwohl die Gesamtinflation bereits gesunken ist, hält sich die Kerninflation (Inflation ohne die Sektoren Energie und Nahrungsmittel) weiterhin vergleichsweise hoch. Die OECD geht davon aus, dass sich eine Verringerung der Kerninflation erst im Jahr 2024 abzeichnen wird. 

Um ihrem Inflationsziel von 2,00 % in Zukunft wieder näherzukommen, entschloss sich die EZB für eine weitere Erhöhung der Leitzinsen. Diese waren zuletzt am 10.05.2023 angehoben worden. Aus einer Sonderumfrage des Finanzmarkttests des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ging hervor, dass die EZB ihr Inflationsziel möglicherweise erst nach dem Jahr 2025 erreichen wird. Auch Mitarbeiter des Eurosystems haben ihre Prognosen für die Entwicklung der Inflation nach oben korrigiert und gehen davon aus, dass die Inflationsrate 2025 bei etwa 2,30 % liegen wird.

Erste Auswirkungen der Leitzinserhöhungen

In ihrer Pressemitteilung zur aktuellen Leitzinserhöhung betont die EZB, dass die bisherigen Erhöhungen bereits erste Auswirkungen zeigten. So hätten sich die Kosten für Kredite stark erhöht, wodurch insgesamt weniger Kredite aufgenommen würden. Die EZB geht davon aus, dass das Interesse an Kreditaufnahmen weiterhin absinken wird.

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