Kurze, mittlere oder langfristige Geldanlage - welche passt am besten?
Vor dieser Frage stehen Sparer immer wieder. Ob jedoch eine kurzfristige, mittelfristige oder langfristige Geldanlage die richtige Wahl ist, realisieren Sparer häufig erst, wenn sie ihr Geld bereits bei verschiedenen Produkten angelegt haben. Dabei gibt es einige Indizien, die die Wahl des passenden Anlagehorizonts vereinfachen können.
Unterschiede bei den Anlagehorizonten
Der Anlagehorizont ist die Dauer, für die Sparer ihr Geld bei einem bestimmten Produkt anlegen. Hierbei wird zwischen einer kurzen, mittelfristigen und langfristigen Geldanlage differenziert.
Kurzfristige Geldanlagen
Eine kurzfristige Geldanlage zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Sparer bereits nach einer kurzen Laufzeit auf ihre Spareinlagen zugreifen können. In der Regel handelt es sich um Laufzeiten von wenigen Tagen bis hin zu maximal einem Jahr. Anders als bei einem mittleren bis langfristigen Anlagehorizont erhalten Sparer bei kurzfristigen Geldanlagen jedoch oft geringere Renditen. Entsprechend eignet sich diese Form der Geldanlage in der Regel weniger für den Vermögensaufbau, sondern eher für den Werterhalt.
Zu den klassischen kurzfristigen Geldanlagen zählen unter anderem Sparbücher, Tagesgeld sowie gut verzinste Festgeldanlagen mit kurzen Laufzeiten. Sie bieten eine hohe Sicherheit und unterliegen nur geringen bis keinen Zinsschwankungen.
Bei entsprechender Risikobereitschaft können allerdings auch spekulative Geldanlagen wie börsennotierte Aktien, offene Fonds und Wertpapiere kurzfristig gehandelt werden. Eine besondere Form ist dabei das Daytrading. Hier wird täglich auf Kursänderungen gesetzt, weswegen sowohl der Gewinn als auch der Verlust bei dieser riskanten Form der Geldanlage extrem hoch sein kann. Während also auch bei Anlagen am Kapitalmarkt das eingesetzte Geld theoretisch kurzfristig verfügbar ist, besteht eine Unsicherheit über den Wert der Anlage zu dem Zeitpunkt, wenn sie ausgezahlt werden soll.
Mittelfristige Geldanlagen
Als mittelfristig werden Geldanlagen mit einer Laufzeit von üblicherweise zwei bis fünf Jahren bezeichnet. Darunter befinden sich zum Beispiel sichere und planbare Anlagen wie Festgeld, bei dem Einlagen für einen bestimmten Zeitraum zu einem festen Zinssatz angelegt werden.
Ebenso können festverzinsliche Wertpapiere, Fonds, ETFs und Aktien als mittelfristige Geldanlage genutzt werden. Entscheidend ist jedoch auch hier das Risiko, da die Kurse bei Aktien und Wertpapieren im schlimmsten Fall zu dem Zeitpunkt einbrechen könnten, zu dem das Geld benötigt wird.
Langfristige Geldanlage
Spareinlagen, die über 5 Jahre hinaus angelegt werden, gelten in der Regel als langfristig. Sie bieten meist Zinssätze, die über denen einer kurzfristigen und mittelfristigen Geldanlage liegen. Schließlich gilt grundsätzlich: je länger die Laufzeit, desto höher die Zinsen. So ist zum Beispiel der Zinssatz bei einem Festgeld mit zehn Jahren Laufzeit in der überwiegenden Anzahl der Fälle höher als bei einem Anlagehorizont von z.B. 6 Monaten.
Neben langfristigen Festgeldangeboten stehen bei diesem Anlagehorizont überwiegend Aktien, Fonds und ETFs im Focus. Denn insbesondere bei risikoreichen Geldanlagen kann mit einer langen Anlagedauer ein potenzieller Verlust vermieden und die Rendite maximiert werden.
Bei sehr langfristig nicht benötigtem Kapital kommt hierbei jedoch oft das hohe Maß an Sicherheit von einlagengesicherten Festgeldern zum Tragen, wenn Inflationsschutz und Werterhalt höhere Bedeutung als Renditepotenzialen am Kapitalmarkt beigemessen werden.
Die Wahl des richtigen Anlagehorizonts
Zunächst sollten Sparer genau wissen, wie viel Geld ihnen für eine Anlage zur Verfügung steht, ob sie ein Risiko eingehen möchten und wie lange sie auf ihr Geld verzichten können. Dabei sind unter anderem die aktuelle Lebenssituation, persönliche Wünsche sowie unvorhersehbare Ausgaben wie Reparaturen und Neuanschaffungen zu berücksichtigen. Anschließend gilt es herauszufinden, welcher Anlagehorizont sich damit vereinbaren lässt.
Für Sparer, die schnellstmöglich auf alle Eventualitäten reagieren oder ihr Geld lediglich parken möchten, empfiehlt sich beispielsweise ein kurzfristiger Anlagehorizont. Anleger, die dagegen auf ein bestimmtes Ziel zu einem festen Zeitpunkt hin sparen, wie eine größere Reise oder ein Auto, sollten eher mittelfristige Geldanlagen in Betracht ziehen. Sparer, die dagegen Zeit mitbringen und für das Alter vorsorgen möchten, können ihr Geld über Jahre langfristig anlegen.
Wer jedoch weder auf Flexibilität noch auf höhere Zinsen verzichten möchte, kann seinen Anlagebetrag selbstverständlich auch aufteilen und in ein diversifiziertes Portfolio anlegen. So können Sparer bei einem Teil ihrer Geldanlage möglichst lange von gut laufenden Aktien und von den höheren Zinsen einer längerfristigen und sicheren Festgeldanlage profitieren, hierfür eignet sich auch die sogenannte Treppenstrategie. Gleichzeitig steht ihnen der verbleibende Anteil zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto kurzfristig zur Verfügung.
Haben Sie sich für einen oder mehrere Anlagehorizonte entschieden, kommt es in jedem Fall darauf an, das beste Angebot zu finden. Bei ZINSPILOT ist das ganz einfach mit unserem Tagesgeld- und Festgeld-Vergleich möglich. Dort erhalten Sie attraktive Anlageangebote aus dem europäischen Ausland mit Laufzeiten von wenigen Tagen bis hin zu 10 Jahren. Zudem können Sie über unseren Zinsrechner direkt ermitteln, mit welcher Rendite sie am Ende jeder Laufzeit rechnen können.