Zwischen Risiko und Sicherheit – Diversifikation über Anlageklassen

Insbesondere in Zeiten, in denen die Finanzmärkte starken Schwankungen ausgesetzt sind, fällt die Entscheidung für die passende Geldanlage häufig schwer. Eine gute Lösung dafür bietet jedoch eine Diversifikation in verschiedene Anlageklassen.

Was ist Diversifikation?

Bei der Diversifikation handelt es sich um die Aufteilung des eigenen Vermögens auf verschiedene Finanzprodukte. Dabei besteht das primäre Ziel darin, Verlustrisiken eines Portfolios zu reduzieren und von möglichst hohen Renditen zu profitieren. Anstatt also alles auf eine Karte zu setzen, wird das Geld in unterschiedliche Anlageklassen wie in Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder auch Festgeld und Tagesgeld angelegt. Zudem sind innerhalb der einzelnen Anlageklassen weitere Unterteilungen in Länder, Branchen und Laufzeiten möglich.

Pyramide der Geldanlage

Als Richtlinie für die Diversifikation dient die Pyramide der Geldanlage. Sie stellt eine Empfehlung für die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen dar und zeigt zudem, wie risikoreich oder sicher die jeweilige Geldanlage in der Regel ausfällt.

Pyramide der Geldanlage

Zu den sicheren Geldanlagen zählen zum Beispiel das Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld. Sie sollten stets den Grundstein eines Portfolios bilden. Dabei lohnen sich auch Geldanlagen aus dem europäischen Ausland, da Sparer dort meist bessere Zinssätze erhalten als bei deutschen Hausbanken.

Auch viele Staatsanleihen und Rentenfonds gelten im Allgemeinen als risikoarm. Dennoch sollten Sparer hier auf mögliche Depot- und Fondskosten achten. Aktien und Aktienfonds unterliegen dagegen hohen Kursschwankungen, die sowohl zu hohen Verlusten als auch zu erheblichen Renditen führen können. An der Spitze der Pyramide befinden sich Derivate und Optionen, bei denen Sparer zwar schnell hohe Renditen erzielen, aber auch besonders schnell Verluste erleiden, die über die Investition hinaus gehen können.

Gewichtung der Anlageklassen innerhalb eines Portfolios

Inwieweit die Anlageklassen höher oder niedriger gewichtet werden, hängt in erster Linie von den eigenen Mitteln, der Risikobereitschaft und den persönlichen Zielen ab. Schlussendlich gilt wie immer, dass die Diversifikation der Anlageklassen zum Anleger passen sollte.

Sparer, die ihr Geld zum Beispiel renditeorientiert anlegen möchten und mit einem langfristigen Anlagehorizont planen, sollten mehrere vorübergehende Verluste verkraften können, um auf lange Sicht von höheren Renditen zu profitieren. Dabei sollten sie sich allerdings nicht allein auf risikoreiche Anlageklassen wie Aktien oder Derivate verlassen. Stattdessen ist es bei einem renditeorientierten Portfolio trotzdem ratsam, dieses auf einem soliden Fundament aufzubauen, um in Zeiten erhöhter Aktienmarktvolatilität keine Totalverluste erleiden zu müssen. Dieses Fundament könnte unter anderem aus Anleihen und Festgeld bestehen.

Beispiel für ein renditeorientiertes, risikoreiches Portfolio

Anleger mit einer mittleren Risikotoleranz und einem verfügbaren Anlagehorizont von über fünf Jahren sollten dagegen auf einen Mix von Anlageklassen zurückgreifen, die wachstumsorientiert sind und gleichzeitig auf solche, die eine hohe Stabilität bieten. So können Sie Phasen mit einer hohen Volatilität schneller ausgleichen und trotzdem Renditen erzielen. Beispielsweise könnte ein moderates Portfolio auf der einen Seite aus Aktien und auf der anderen aus Anleihen und Tages- sowie Festgeld bestehen.

Beispiel für ein moderates Portfolio

Für Sparer, die grundsätzlich hohe Wertverluste vermeiden und ihr Geld lieber kurz- bis mittelfristig stabil anlegen wollen, empfiehlt sich eine Diversifikation in eher konservative Anlageklassen. Das Portfolio sollte dann einen nur geringen Aktien- oder Aktienfondsanteil beinhaltet und dafür verstärkt auf Festgeld- und Tagesgeldanlagen setzen. Selbst wenn die Aktienmärkte dann einbrechen, bleiben sichere Geldanlagen von den Kursschwankungen weitestgehend bis vollständig unberührt. Zudem ist der Anteil von Festgeld- und Tagesgeldanlagen durch die EU-weit harmonisierte Einlagensicherung gegen Verluste abgesichert.

Beispiel für ein konservatives Portfolio

Die Diversifikation ermöglicht es Sparern also, das optimale Verhältnis aus Rendite und Risiko für den beabsichtigten Anlagehorizont zu erzielen. Dafür sollten Sparer auf einen Mix aus renditestarken Anlageklassen wie Aktien und Fonds sowie sichere Anlageklassen wie Tagesgeld und Festgeld zurückgreifen. Das gilt sowohl für ein konservatives und moderates als auch für ein risikoreiches Portfolio. Wie hoch die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen ausfällt, hängt allerdings von den individuellen Bedürfnissen und der Risikobereitschaft des Einzelnen ab. Dementsprechend handelt es sich auch bei den vorgenannten Beispielen lediglich um beispielhafte Werte, die als Unterstützung bei der Wahl der passenden Anlageklassen dienen können.

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