
Wie Sie einen Notgroschen anlegen
Immer mal wieder kann es vorkommen, dass unvorhergesehene Ereignisse zu einer finanziellen Belastung werden. Ohne Rücklagen ist es dann häufig schwer, diese aufzufangen. Mit einem Notgroschen in Form einer kurzfristigen Geldanlage können Sparer jedoch schon frühzeitig dafür sorgen, dass sie auf solche Hürden vorbereitet sind.
Was ist ein Notgroschen?
Bei einem Notgroschen handelt es sich umgangssprachlich um ein finanzielles Sicherheitspolster, mit dem Sparer unvorhergesehene Kosten decken können. Diese eiserne Reserve geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit verfügte der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, dass jeder Hausbesitzer einen sogenannten „Nothpfennig“ für Krisenzeiten besitzen musste. Im Laufe der Jahre wurde aus diesem Pfennig der Groschen.
Auch wenn es beide Bezeichnungen für eine Geldmünze längst nicht mehr gibt, hält sich der Begriff Notgroschen bis heute. Denn sowohl kleinere als auch größere Notfälle können jederzeit unverhofft auftreten. So zum Beispiel auch während und nach der Corona-Pandemie. Um also im Notfall nicht auf einen teuren Kredit oder „den Dispo“ zurückgreifen zu müssen, lohnt es sich, einen Notgroschen anzulegen.
Ereignisse, für die ein finanzielles Polster sinnvoll ist
Laut Murphys Gesetz besteht die Annahme, dass alles, was schiefgehen kann, auch mit Sicherheit schiefgehen wird. So können zum Beispiel folgende Situationen unerwartet auftreten, die zu einem finanziellen Engpass führen können:
- Arbeitslosigkeit
- medizinische Kosten
- Lebenshaltungskosten wie die kurzfristige Erhöhung der Miete
- Neuanschaffungen von Haushaltsgeräten
- Reparaturen im oder am Haus / Wohnung
- Autoreparaturen
Insofern die Prognose von Herrn Murphy zutrifft, können entsprechend mehrere dieser Ereignisse gleichzeitig eintreten und sich damit potenzieren – gerade dann ist es gut, über ein Finanzpolster zu verfügen.
Wie hoch sollte eine Geldanlage für Notfälle ausfallen?
Die Höhe des Notgroschens hängt in erster Linie von der persönlichen Lebenssituation und dem verfügbaren Einkommen ab. Als Richtlinie empfehlen Finanzexperten allerdings eine Geldanlage in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern. Alternativ raten sie dazu, fünf Prozent des monatlichen Nettoeinkommens beiseitezulegen, zuzüglich 30 Prozent etwaiger Sonderzahlungen.
So können Sie sich finanziell absichern
Nicht selten ist es schwierig, den Einstieg zum Sparen zu finden. Mit den folgenden drei Schritten ist Sparen jedoch in der Regel planvoll umsetzbar:
Finanzen überblicken
Um herauszufinden, wie viel Geld am Ende eines Monats zum Sparen bleibt, ist es wichtig, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen. Das gelingt am besten mit einem Finanzplan.
Sparziel bestimmen
Sobald Sie wissen, wie hoch Ihre bisherigen Ersparnisse und die monatlich verfügbaren Einnahmen ausfallen, können Sie eine Bilanz ziehen. Reichen die Mittel als Notgroschen aus? Gut. Andernfalls setzen Sie sich ein erstes realistisches Sparziel. Dieses sollte zunächst ausschließlich für den Notgroschen verwendet werden.
Sparplan einrichten
Ein Sparplan ist die ideale Möglichkeit, um regelmäßig kleinere oder auch größere Summen anzusparen. Mit den Flex-Sparplänen von ZINSPILOT ist das sogar kostenlos bereits ab 1 Euro möglich. Zudem können Sie die Sparrate durch die hohe Flexibilität regelmäßig nach Ihren Bedürfnissen anpassen und kurzfristig über Ihr Erspartes verfügen.
Welche Geldanlagen eignen sich für einen Notgroschen?
Für einen Notgroschen ist es entscheidend, dass er schnell zur Verfügung steht. Daher eignen sich insbesondere kurzfristige Geldanlagen, bei denen Sparer bereits nach nur wenigen Tagen auf ihre Ersparnisse zugreifen können.
Generell können dafür sowohl sichere Geldanlagen wie Sparbücher und Tagesgeld als auch kurzfristig gehandelte spekulative Geldanlagen wie börsennotierte Aktien, offene Fonds und Wertpapiere genutzt werden. Wichtig ist hierbei jedoch, dass spekulative Geldanlagen mit einem hohen Risiko verbunden sein können, da sie im schlimmsten Fall dann einbrechen, wenn der Notgroschen dringend benötigt wird.
Bevor Sie also darüber nachdenken, riskantere Anlagen zu tätigen, bauen Sie zunächst mit einem Notgroschen ihr finanzielles Sicherheitsnetz auf. Im Vergleich zu Aktien, Anleihen und Fonds unterliegen sichere Geldanlagen wie Sparbücher und Tagesgeldanlagen nämlich nur geringen bis keinen Zinsschwankungen und sind durch die EU-weit harmonisierte Einlagensicherung abgesichert.