Länderportrait: Kroatien

Das Land der 1000 Inseln verbindet mitteleuropäische sowie mediterrane Einflüsse und zeigt sich in seiner Geschichte als äußerst widerstandsfähig. Die Vielzahl an historischen Ereignissen formten Kroatien kulturell wie auch politisch.

Kroatien ist seit 2009 Mitglied in der NATO und trat 2013 der Europäischen Union (EU) bei. Die politischen Geschicke der parlamentarischen Demokratie bestimmen seit Oktober 2016 eine Mitte-links-Koalition unter dem Premierminister Andrej Plenković.

Nach mehreren Jahren der Rezession durch die Finanzkrise setzte in Kroatien 2015 eine Trendwende ein. 2016 verzeichnete die Wirtschaft nach Angaben der EU-Kommission erneut ein Wachstum von 2,6 Prozent, was vor allem auf die gemeinsam von Kroatien und der EU initiierten, langfristigen Strukturreformen zurückgeführt werden kann. Dabei hatte Deutschland einen entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung der Republik, denn sowohl die Importe als auch die Exporte nach Kroatien verzeichneten in den vergangenen Jahren deutliche Zuwächse.

Seit dem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2016 auf rund 45,8 Milliarden Euro, erreichte Kroatien ein durchschnittliches Wachstum von 2,9 Prozent. 2018 erwirtschaftete das Land bereits ein BIP von 51,5 Milliarden Euro, wovon 20,4 Prozent im Industriesektor generiert wurden - darunter insbesondere die Erdöl- und Chemieindustrie.

Durch den Anteil der exportierten Waren erzielte Kroatien 2018 insgesamt 15,3 Mrd. Euro. Hauptabnehmerländer sind dabei Italien, Deutschland, Slowenien, Bosnien und Österreich.

Geschichte Kroatiens

Die ältesten Siedlungsbelege auf dem kroatischen Gebiet liegen bereits rund 120.000 Jahre zurück. Dennoch entstand das heutige Kroatien erst nach der Auflösung des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. durch die Ansiedlung der Slawen. Systematisch verbreiteten sie sich in den kroatischen Gebieten, vermischten sich mit der indigenen Bevölkerung und erschufen einen eigenen Staat, der von Fürsten und Königen regiert wurde. Im Jahr 1102 brach die Dynastie. Kroatien verband sich unter der Herrschaft des ungarischen Königs mit Ungarn. Diese Vereinigung reichte aufgrund von immerwährenden Konflikten zwischen Ungarn und Kroatien sowie Eroberungsversuchen der Türkei bis zum Gefecht bei Mohács im Jahr 1526. Die Türkei gewann, schaffte es jedoch nicht, Ungarn und Kroatien zu unterwerfen, somit wurden Kroatien und Ungarn Teil des Österreichischen Reiches (Habsburger Monarchie).

Anfang des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Zugehörigkeit Kroatiens. Aufgrund der sogenannten Erklärung von Korfu lösten sich im Oktober 1918 die südslawischen Länder Kroatien, Serbien und Slowenien von Österreich. Sie bildeten einen gemeinsamen Staat unter der Herrschaft des serbischen Thronfolgers Aleksandar I. Karadordevic. Dieser benannte den Staat in das Königreich Jugoslawien um. Mit dem Zerfall des Jugoslawischen Reiches entstand ein politischer Umbruch, der in der Unabhängigkeit Kroatiens im Jahr 1990 gipfelte.

Heute steht Kroatien als parlamentarische Republik im Global Peace Index auf Platz 28 der sichersten Länder der Welt. Mit einer Gesamtfläche von 55.594 Quadratkilometern und etwa 4 Millionen Einwohnern grenzt Kroatien an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien und das Adriatische Meer.

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