
Finanzplanung - wie Sie Ihre Finanzen im Blick behalten
Vor allem während einer Krise zeigt sich, dass es Situationen gibt, denen man ungeplant und ungewollt gegenübertreten muss. Um jedoch zumindest finanziell auch in solch schwierigen Zeiten bestmöglich vorbereitet zu sein, ist es hilfreich, stets einen Überblick über die eigenen Finanzen zu haben.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Vorteile eine gute Finanzplanung haben kann und wie Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben sinnvoll verwalten können:
Warum lohnt sich eine Finanzplanung?
Grundlegend gilt offensichtlich, dass die Ausgaben die Einnahmen nicht überschreiten sollten und dennoch kann es passieren, dass der Kontostand bereits vor Monatsende den “Dispo” erreicht. Eine Finanzplanung kann dabei helfen, das zu vermeiden und mehr Geld zum Sparen zur Verfügung zu haben. Durch eine strukturierte Auflistung erhalten Sparer ein verbessertes Verständnis über ihre finanzielle Situation. Zusätzlich können sie Ausgaben besser steuern und gegebenenfalls anpassen, beispielsweise durch einen Wechsel des Stromanbieters oder durch die Umschuldung eines Kredites.
Wie erstellt man einen Finanzplan?
Als erster Schritt ist eine genaue Auflistung der finanziellen Lage für die Finanzplanung Grundvoraussetzung. Hierbei werden sowohl Geldanlagen als auch sämtliche monatlichen Einnahmen und Ausgaben in einem klassischen Haushaltsbuch, einer Tabelle oder in einer Finanz-App hinterlegt.
Je detaillierter die Angaben sind, desto einfacher wird es zukünftig, Rücklagen zu bilden und diese zum Beispiel in Tagesgeld oder Festgeld sicher anzulegen. Daher sollten Sparer auch Ausgaben von nur wenigen Cent berücksichtigen. Zwar fällt ein einzelner Kaffee für 1,50 Euro kaum ins Gewicht. Bei einem Kaffee pro Arbeitstag beläuft sich die Summe innerhalb eines Jahres jedoch auf über 300 Euro.
Haben Sie all Ihre Daten korrekt eingetragen, legen Sie Ihr persönliches Sparziel fest. Eine Unterstützung bietet Ihnen die „50-30-20-Regel“. Sie ermöglicht einen klaren finanziellen Überblick, vereinfacht die Tilgung von Schulden und den Aufbau von neuen Ersparnissen. Hierfür sollten 50 Prozent Ihres Einkommens für die Lebenshaltungskosten, 30 Prozent für Wunschausgaben und 20 Prozent zum Abbau von Schulden sowie für Geldanlagen verwendet werden.
Die Regel ist natürlich nur als allgemeiner Richtwert zu verstehen und kann jederzeit auf die eigene Lebenssituation abgestimmt werden. So kann beispielsweise bei einem hohen Einkommen die Sparquote erhöht werden. Bei einem kleineren Einkommen ist es wiederum schwierig, den Anteil der Lebenshaltungskosten zu senken, gerade wenn man in einer Großstadt wohnt. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, den Anteil der Wunschausgaben zu überdenken.
Vor allem ist aber bei der Finanzplanung wichtig, dass Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben regelmäßig dokumentieren. Insbesondere bei größeren Sparzielen sollte man genau wissen, welche Ausgaben noch anstehen und an welcher Stelle man Kosten reduzieren kann.
Sobald Sie einen genauen Plan über Ihre Ausgaben und Einnahmen haben, können weitere Maßnahmen vorgenommen werden. Für Krisenzeiten kann beispielsweise Geld auf einem separaten Konto angelegt werden. Dabei kann es sich auch um ein gut verzinstes Tagesgeldkonto handeln, auf das Sie im Notfall zurückgreifen können. Natürlich sollte auch diese Geldanlage in Ihrer Finanzplanung berücksichtigt und im klassischen Haushaltsbuch, der Tabelle oder der Finanz-App hinterlegt werden.
Die Instrumente zur Finanzplanung
Mit den richtigen Instrumenten wird es einfach, die eigene finanzielle Situation im Überblick zu behalten und sie gegebenenfalls anzupassen:
Haushaltsbuch-App
In Zeiten der Digitalisierung gibt es eine Vielzahl an kostenlosen Apps, die eine Verwaltung von Finanzen vereinfachen. So können Sparer über ihr Smartphone ihre Einnahmen und Ausgaben jederzeit den entsprechenden Kategorien zuordnen und all ihre Einträge einsehen.
Erstellung einer Excel-Tabelle
Im Vergleich zum traditionellen Haushaltsbuch können Sparer bei einer Excel-Tabelle jederzeit Änderungen vornehmen und diese an ihre Bedürfnisse anpassen. Zudem bietet sie unterschiedliche Funktionen – darunter automatisierte Berechnungen sowie die Möglichkeit, einzelne Daten gegenüberzustellen und zu analysieren. Dadurch kann die aktuelle Finanzsituation mit den vergangenen Monaten jederzeit verglichen werden.
Das Haushaltsbuch in Papierform
Eine günstige Variante, sämtliche Einnahmen, Ausgaben und Geldanlagen zu erfassen, ist das traditionelle Haushaltsbuch. Hier können Sie selbst bestimmen, in welcher Form und in welchen Kategorien Sie Ihre einzelnen Posten unterteilen möchten. Diese traditionelle Möglichkeit der Finanzplanung nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Sparer müssen sämtliche Berechnungen selbst durchführen und handschriftlich erfassen.
Mit etwas Zeit mehr Geld sparen
Eine effektive Finanzplanung benötigt Zeit und Durchhaltevermögen, um ein solides Verständnis der eigenen Finanzsituation aufzubauen und mehr Geld sparen zu können. Gelingt es jedoch, die Finanzen dauerhaft zu verwalten und einen höheren Betrag zum Beispiel in gut verzinstes Tagesgeld oder Festgeld anzulegen, macht es schnell Spaß, dabei zuzusehen, wie die Ersparnisse wachsen und die eigenen finanziellen Ziele immer greifbarer werden.