EZB-Leitzinserhöhung zum 10.05.2023
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute angekündigt, dass sie ihre drei Leitzinsen als Reaktion auf den hohen Inflationsdruck um 25 Basispunkte anheben wird.
Hintergrund und Entscheidung
Während die Gesamtinflation in den letzten Monaten leicht zurückgegangen ist, ist der zugrunde liegende Preisdruck nach wie vor hoch. In Anbetracht dieser Situation beschloss der EZB-Rat, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 10.05.2023 auf 3,75 %, 4,00 % beziehungsweise 3,25 % zu erhöhen.
Die EZB hat sich dazu verpflichtet, einen datenabhängigen Ansatz beizubehalten, um die angemessene Höhe und Dauer der Beschränkung zu bestimmen, die auf einer Bewertung der Inflationsaussichten und der Stärke der geldpolitischen Transmission beruhen wird. Ziel ist es, die Leitzinsen auf ein Niveau zu bringen, das restriktiv genug ist, um eine rechtzeitige Rückkehr der Inflation zu dem mittelfristigen Ziel von 2,00 % zu erreichen, und dieses Niveau so lange wie nötig zu halten.
Reduzierung des Ankaufs von Vermögenswerten
Neben der Anhebung der Zinssätze wird die EZB das Portfolio des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) des Eurosystems weiterhin in einem angemessenen und vorhersehbaren Tempo verringern. Der EZB-Rat geht davon aus, dass die Reinvestition des APP ab Juli 2023 eingestellt wird.
Auswirkungen auf die Wirtschaft und Ziel der Entscheidung
Die Leitzinsen der EZB gelten als wichtigstes Instrument zur Festlegung der Geldpolitik, und es wird erwartet, dass sich die Zinserhöhung auf die Finanzierungs- und monetären Bedingungen der Wirtschaft auswirken wird. Die Stärke und die Verzögerung der Übertragung auf die Realwirtschaft bleiben jedoch ungewiss.
Insgesamt zielt die Entscheidung der EZB, die Zinssätze zu erhöhen, darauf ab, dem anhaltenden Inflationsdruck im Euroraum entgegenzuwirken. Es wird erwartet, dass der EZB-Rat die Wirtschafts- und Finanzdaten weiterhin genau beobachten wird, um weitere Änderungen des geldpolitischen Kurses zu bestimmen.