
Einlagensicherung – So sicher sind Anlagen in Europa
Bei der Anlage von Sparprodukten steht Sicherheit an oberster Stelle. Um diese Sicherheit selbst in finanziell instabilen Zeiten gewährleisten zu können, wurden in den 30er Jahren staatliche Einlagensicherungssysteme für Spareinlagen eingeführt. Damals wie heute tragen diese erheblich zur Absicherung von Sparern bei.
Was ist eine Einlagensicherung?
Einlagensicherung dient dem Schutz von Spareinlagen im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Geldinstitutes. Sollte demnach eine Bank in einen finanziellen Engpass geraten, greifen verschiedene Sicherungssysteme. Sie schützen Kundeneinlagen bis zu einer bestimmten Höhe im Bereich Tagesgeld und Festgeld, Girokonten und Sparkonten.
Besonders relevant hierbei ist in der EU (genauer: dem größeren Europäischen Wirtschaftsraum) die europaweit harmonisierte Einlagensicherung. Diese sichert Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro (England: 85.000 GBP, Schweden: 950.000 SEK) pro Anleger je Bank.
Zudem sichern z.B. die meisten Banken in Deutschland ihre Kunden mit einem zusätzlichen Schutz, einer freiwilligen Einlagensicherung, der Kreditinstitute ab.

Freiwillige Einlagensicherung
Neben der gesetzlichen Einlagensicherung beteiligen sich insbesondere viele deutsche Banken an einem zusätzlichen freiwilligen Absicherungssystem, welches Anleger somit doppelt schützt.
Verantwortlich ist hierfür der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Dieser wird von über 130 Privatbanken finanziert.
Der BdB sichert Kundeneinlagen von bis zu 15 Prozent des Eigenkapitals der jeweiligen Mitgliedsbank ab. Da sich die Kapitalhöhe der Privatbanken auf mindestens 5 Millionen Euro belaufen muss, beträgt der Einlagenschutz im geringsten Fall bereits 750.000 Euro.
Ein Rechtsanspruch besteht bei der freiwilligen Einlagensicherung jedoch nicht. Hintergrund hierfür ist der daraus entstehende Versicherungsstatus, welcher erhebliche Steuerzahlungen zur Folge hätte. Bislang berief sich der Einlagensicherungsfonds jedoch nicht auf den nicht bestehenden Rechtsanspruch.
Gesetzliche Einlagensicherung
Die gesetzliche Einlagensicherung bildet das Fundament des Sicherungssystems in der Europäischen Union. Als Grundlage dienen hierfür die Richtlinien 2009/14/EG und 2014/49/EU des Europäischen Parlaments und des Rates. Nach diesen Richtlinien bleiben bei einem Bankausfall, Einlagen bis zu 100.000 Euro (England: 85.000 GBP, Schweden: 950.000 SEK) unberührt.
Diese Richtlinie wurde in allen Mitgliedsstaaten der (bzw. des EWR) in nationales Recht überführt. Auch in Deutschland besteht die Richtlinie 2014/49/EU als festgeschriebenes Gesetz. Dabei gilt die Voraussetzung, dass eine in Deutschland bestehende Kreditinstitution ohne eine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Einlagensicherungseinrichtung ihren Betrieb nicht aufnehmen darf.
Höhe der Einlagensicherung aller ZINSPILOT Anlagebanken
Aegean Baltic Bank S.A. | bis 100.000 € über griechische Einlagensicherung (Hellenic Deposit & Investment Guarantee Fund) |
Alpha Bank Romania S.A. | bis 100.000 € über Einlagensicherungsfonds Rumänien |
APS Bank | bis 100.000 € über maltesische Einlagensicherung (Malta Financial Services Authority) |
Atom Bank | bis 85.000 GBP über Britische Einlagensicherung (FSCS) |
Austrian Anadi Bank | bis 100.000 € über Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. (ESA) |
Banca UBAE | bis 100.000 € über Fondo Interbancario di Tutela dei Depositi (Italien) |
BiG | bis 100.000 € über Portugiesischer Einlagensicherungsfonds |
BlueOrange Bank | bis 100.000 € über lettische Finanz- und Kapitalmarkt-Kommission (FKTK) |
BNF Bank | bis 100.000 € über maltesische Einlagensicherung (Malta Financial Services Authority) |
BPF Bank | bis 100.000 € über Fondo Interbancario di Tutela dei Depositi (Italien) |
CBL Bank | bis 100.000 € über lettische Finanz- und Kapitalmarkt-Kommission (FKTK) |
CKV Bank | bis 100.000 € über belgische Entschädigungseinrichtung |
Close Brothers | bis 85.000 GBP über Britische Einlagensicherung (FSCS) |
CreditPlus Bank | bis 100.000 € über Entschädigungseinrichtung deutscher Banken und zusätzlich 44,8 Mio. € über Fonds des Bundesverbands Deutscher Banken |
Expobank | bis 100.000 € über Einlagensicherungsfonds der Tschechischen Republik |
Fimbank | bis 100.000 € über maltesische Einlagensicherung (Malta Financial Services Authority) |
First Bank | bis 100.000 € über Einlagensicherungsfonds Rumänien |
Hamburg Commercial Bank AG | bis 100.000 € über Gesetzliche Einlagensicherung der Sparkassen und unbegrenzt über Mitgliedsinstitut im institutsbezogenem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe |
Izola Bank | bis 100.000 € über maltesische Einlagensicherung (Malta Financial Services Authority) |
LHV Pank | bis 100.000 € über estnischer Sicherungsfonds - Deposit Guarantee Sectoral Fund |
My Money Bank | bis 100.000 € über Einlagensicherungsfonds Frankreich, Fonds de Garantie des Dépôts |
Novum Bank | bis 100.000 € über maltesische Einlagensicherung (Malta Financial Services Authority) |
Qliro | bis 950.000 SEK über Schwedische Einlagensicherung Riksgälden |
Rietumu Bank | bis 100.000 € über lettische Finanz- und Kapitalmarkt-Kommission (FKTK) |
Signet Bank AS | bis 100.000 € über lettische Finanz- und Kapitalmarkt-Kommission (FKTK) |
Regional Investment Bank | bis 100.000 € über lettische Finanz- und Kapitalmarkt-Kommission (FKTK) |
UNION de Banques Arabes et Francaise (UBAF) | bis 100.000 € über französische Einlagensicherung (FGDR) |
Stand. 07.01.2020
Quelle: https://www.sparkonto.org/einlagensicherung-grenzen-2020/#sicherungsgrenzen
Liquiditätsfeststellung der EU-Länder
Zusätzlich zur Einlagensicherung empfiehlt der Verbraucherschutz die Liquidität der Herkunftsländer zu berücksichtigen. Um diese Bonität sichtbar darzustellen, werden die Länder von Ratingagenturen, wie Fitch, Standard & Poors und Moody‘s bewertet und offengelegt.
Die Kriterien für die jeweilige Bewertung unterscheidet sich hierbei von Ratingagentur zu Ratingagentur. Ebenso gibt es keinen Standard für die Darstellung der Ratings, was Vergleiche erschwert. Auf ZINSPILOT sind daher alle Ratings in 4 einheitliche Ratingindizes gruppiert.

Weitere Informationen zu Länderratings finden Sie auf der Website der Stuttgarter Börse. Alle Angaben bei den Ratinggesellschaften beziehen sich auf Fitch, Moody´s und S&P.