Sparbrief: Erklärung, Zinsen & Konditionen

✔  Definition: Ein Sparbrief ist eine Anlageform, bei der ein festgelegter Betrag für eine bestimmte Laufzeit zu einem im Voraus vereinbarten Zinssatz bei einem Kreditinstitut angelegt wird.

✔  Zinssatz: Die Zinsen für Sparbriefe sind seit der Zinswende gestiegen und liegen je nach Anbieter bei rund 3,30 % (Stand: 2024).

✔  Festgeld: Ein Sparbrief funktioniert ähnlich wie Festgeld, ist jedoch nicht mit dieser Geldanlage zu verwechseln. Es gibt mehrere Unterschiede zwischen einem Sparbrief und Festgeld.

Was versteht man unter einem Sparbrief?

Ein Sparbrief ist ein festverzinsliches Wertpapier, das von Banken ausgegeben wird. Mit einem Sparbrief legen Sparer einen bestimmten Anlagebetrag über eine festgelegte Laufzeit und zu einem festen Zinssatz an. Die Laufzeit kann zwischen 1 und 10 Jahren betragen. Am Ende der Laufzeit wird das angelegte Geld zuzüglich Zinsen zurückgezahlt. Eine Kündigung ist dafür in der Regel nicht notwendig, die Auszahlung erfolgt automatisch zum Laufzeitende. Während der Laufzeit steht das investierte Kapital nicht zur Verfügung.

Aufgrund ihrer Konditionen gelten Sparbriefe als planbare Geldanlage. Durch den festen Zinssatz wissen Anleger bereits im Vorfeld, wie hoch die Zinserträge am Ende der Laufzeit ausfallen werden. Zudem ist durch die Laufzeit klar, wann das Geld wieder zur Verfügung steht. Hinzu kommt, dass Sparbriefe der EU-weiten Einlagensicherung unterliegen. Dadurch sind Anlagebeträge bis zu 100.000 € je Kunde und Bank abgesichert. Manche Banken erhöhen die Einlagensicherung durch eine freiwillige zusätzliche Absicherung, zum Beispiel über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.

Welche Arten von Sparbriefen gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten von Sparbriefen: konventionelle, jährlich verzinste Sparbriefe, abgezinste und aufgezinste Sparbriefe. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Verzinsung und Verfügbarkeit:

  • Jährlich verzinsliche Sparbriefe: Die Zinsen werden jährlich ausgezahlt, was Anlegern einen regelmäßigen Zinsertrag ermöglicht. Der Nennwert des Sparbriefs bleibt über die Laufzeit gleich und wird am Ende ausgezahlt.
  • Abgezinste Sparbriefe: Der Sparbrief wird zu einem unter dem Nennwert liegenden Preis erworben. Am Ende der Laufzeit wird der volle Nennwert ausgezahlt. Die Differenz zwischen Kaufpreis und Nennwert stellt die Zinserträge dar.
  • Aufgezinste Sparbriefe: Hierbei wird der Sparbrief zum Nennwert erworben und die Zinsen über die Laufzeit angesammelt und mitverzinst. Dadurch entsteht ein Zinseszinseffekt. Der Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit umfasst den Nennwert plus die angesammelten Zinsen und Zinseszinsen.

Für wen ist ein Sparbrief geeignet?

Ein Sparbrief kann sich vor allem für sicherheitsorientierte Sparer eignen, die Wert auf ein geringes Risiko und eine feste Verzinsung legen. Er kann gut zu Personen passen, die ihr Geld für eine festgelegte Laufzeit anlegen möchten, ohne dabei das Risiko von Kursschwankungen oder Verlusten einzugehen, wie es bei Aktien oder anderen volatilen Anlageformen der Fall sein kann. Sparbriefe können sich zudem für Sparer eignen, die ein festes Ziel vor Augen haben. Das könnte die Ansparung eines bestimmten Betrags für eine geplante Ausgabe, wie beispielsweise der Kauf eines Hauses, oder das Sparen für die Kinder sein. Für Sparer, die höhere Renditen erzielen möchten oder Wert auf Flexibilität legen und kurzfristig auf ihr angelegtes Kapital zugreifen möchten, könnten alternative Geldanlagen wie beispielsweise ETFs oder Tagesgeld geeignet sein.

Sind die Zinsen von einem Sparbrief zu versteuern?

Zinsen, die aus einem Sparbrief erzielt werden, sind in der Regel steuerpflichtig. In Deutschland unterliegen diese Zinserträge der Abgeltungssteuer von 25,00 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Steuer wird automatisch vom auszahlenden Kreditinstitut einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Mit einem Freistellungsauftrag können Sparer pro Jahr Kapital- beziehungsweise Zinserträge von bis zu 1.000 € (2.000 € für Zusammenveranlagte) steuerfrei erzielen (Stand: 2024).

Wie hoch sind die Zinsen bei einem Sparbrief?

Die Zinssätze bei Sparbriefen variieren je nach Anbieter, Laufzeit und den aktuellen Marktbedingungen. In der Regel liegen die Zinsen für Sparbriefe höher als bei Tagesgeldkonten und niedriger als bei risikoreicheren Anlagen wie Aktien oder Fonds. Aktuell bieten Sparbriefe rund 3,30 % Zinsen (Stand: 2024). Es kann sich lohnen, die Angebote verschiedener Banken und Kreditinstitute zu vergleichen, um die passende Geldanlage zu finden.

Welche Risiken birgt ein Sparbrief?

Ein Sparbrief gilt als risikoarme Geldanlage, da er feste Zinserträge und die Rückzahlung des investierten Kapitals am Ende der Laufzeit bietet. Dennoch kann es Risiken geben, die zu berücksichtigen sind.

  • Zinsänderungsrisiko: Wenn die allgemeinen Marktzinssätze steigen, bleibt die Verzinsung des Sparbriefs unverändert. Dadurch könnten Anleger niedrigere Renditen erzielen, als wenn sie ihr Geld in neue Anlagen mit höheren Zinsen investieren würden.
  • Liquiditätsrisiko: Sparbriefe haben in der Regel feste Laufzeiten und sind nicht vorzeitig kündbar. Das bedeutet, dass das investierte Geld bis zum Ende der Laufzeit gebunden ist und nicht für unvorhergesehene Kosten zur Verfügung steht.
  • Bonitätsrisiko des Emittenten: Es besteht das Risiko, dass die ausgebende Bank zahlungsunfähig wird. Die Rückzahlung des Sparbriefs könnte dadurch gefährdet sein. Das ist vor allem dann der Fall, wenn im Sparbrief eine Nachrangabrede inkludiert ist. Nachrangige Gläubiger haben im Vergleich zu anderen Gläubigern eine niedrigere Priorität und werden erst bedient, nachdem die Ansprüche der vorrangigen Gläubiger erfüllt wurden.

Vor- und Nachteile eines Sparbriefs

Ein Sparbrief bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Sparer können anhand dieser für sich entscheiden, ob ein Sparbrief als Geldanlage in Frage kommt.

VorteileNachteile
  • risikoarme Geldanlage
  • Planungssicherheit durch feste Verzinsung
  • Unkomplizierte Geldanlage
  • keine laufenden Kosten
  • keine Kündigung notwendig
  • geringe Flexibilität
  • Inflationsrisiko
  • Zinsänderungsrisiko
  • niedrigere Renditen im Vergleich zu Aktien oder ETFs

Was ist der Unterschied zwischen einem Sparbrief und Festgeld?

Sparbriefe und Festgeld funktionieren sehr ähnlich, es gibt allerdings ein paar Unterschiede. Ob sich ein Sparbrief oder Festgeld eher eignet, ist individuell zu entscheiden.

  • Laufzeit: Bei einem Sparbrief beginnt die kürzeste Laufzeit bei 1 Jahr. Festgeld kann bereits für wenige Monate abgeschlossen werden. Dadurch ist Festgeld mit kurzer Laufzeit flexibler als ein Sparbrief. Bei beiden Anlageformen können Sparer ihr Geld bis zu 10 Jahre lang anlegen.
  • Vorzeitige Kündigung: In der Regel steht das investierte Kapital bei einem Sparbrief oder Festgeld nicht vor dem Laufzeitende zur Verfügung. Bei einem Festgeldkonto kann es allerdings auch Ausnahmen geben. Manche Banken ermöglichen eine vorzeitige Kündigung unter bestimmten Umständen, die dann jedoch meist mit Strafgebühren und einem Zinsverlust verbunden ist.
  • Mindestanlagebetrag: Für Sparbriefe kann eine geringere Mindestanlagesumme als für Festgeld erforderlich sein. Bei der Sparkasse können Sparbriefe beispielsweise ab 500 € erworben werden. Bei WeltSparen bieten wir Anlegern mehrere Optionen. So können sie beispielsweise Festgeld für 1 Jahr ab 1.000 € anlegen. Für unterjähriges Festgeld sind auch geringe Mindestanlagebeträge, wie beispielsweise 100 €, möglich.
  • Nachrangabrede: In den Vertrag eines Sparbriefs kann eine Nachrangabrede inkludiert sein, mit der Sparer in der Reihenfolge, in der Gläubiger im Falle einer Insolvenz oder Liquidation Ansprüche geltend machen können, nach unten rutschen. Bei Festgeld gibt es solch eine Nachrangabrede nicht.
  • Geldanlage im EU-Ausland: Sparbriefe können in der Regel lediglich bei deutschen Banken und Kreditinstituten erworben werden. Festgeldkonten können auch im EU-Ausland eröffnet werden. Das bietet den Vorteil, dass Sparer von höheren Zinsen profitieren können, da das Zinsniveau im Ausland meist höher ist als in Deutschland. Unser Partner WeltSparen bietet Festgelder mit verschiedenen Laufzeiten in Europa an.
  • Automatische Wiederanlage: Manche Anbieter legen für Festgeld eine automatische Wiederanlage (Prolongation) fest. Das bedeutet, dass das Geld für dieselbe Laufzeit erneut angelegt wird, wenn keine Kündigung eingeht. Bei Sparbriefen ist keine Kündigung notwendig, die Laufzeit läuft aus und das Geld wird zurückgezahlt.

Alternative Geldanlagen zum Sparbrief

Durch die wenigen Unterschiede zwischen einem Sparbrief und Festgeld kann ein Festgeldkonto eine Alternative zum Sparbrief sein. Bei WeltSparen können Sparer bis zu 3,95 % Zinsen für Festgeld erzielen.

Als flexiblere Geldanlage kann sich ein Tagesgeldkonto eignen. Bei dieser Anlageform gibt es keine Laufzeit und die Zinsen sind variabel. Sparer können jederzeit über ihr gesamtes Geld verfügen. Ein Tagesgeldkonto bietet allerdings in der Regel geringere Zinsen als ein Sparbrief oder Festgeld. Bei WeltSparen sind bis zu  3,60 % Tagesgeldzinsen möglich. Sowohl Tagesgeld als auch Festgeld unterliegen wie ein Sparbrief der EU-weiten Einlagensicherung.

Wer höhere Renditen erzielen und mehr Risiko eingehen möchte sowie nach einer langfristigen Geldanlage sucht, kann eine Investition in ETFs in Erwägung ziehen. ETFs werden an der Börse gehandelt und bilden bei einer passiven Anlagestrategie die Wertentwicklung eines Index nach. Anleger können vor allem bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren aufwärts von den Vorteilen von ETFs profitieren. Unser Partner WeltSparen bietet die Möglichkeit, Geld auf einem Festgeld- und Tagesgeldkonto anzulegen und in ETFs zu investieren. So können Anleger ihr Portfolio mit nur einem Anbieter breit aufstellen.

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