Interview mit Daniel Franke: Das Rundum-Wohlfühl-Paket für Sparer

Daniel Franke ist Geschäftsführer von Franke-Media.net und Betreiber des Fachportals Tagesgeldvergleich.net. Insgesamt umfasst das Netzwerk des Quality Content Providers derzeit mehr als 75 Portale rund um Finanzen und Geldanlagen. Als selbstständiger Unternehmer setzt Daniel Franke konsequent auf Mehrwerte und maßgeschneiderte Lösungen.

ZINSPILOT: Herr Franke, fassen Sie kurz zusammen, welche Idee hinter Tagesgeldvergleich.net steckt.

Daniel Franke: Als das Portal 2006 online ging, gab es im Netz so gut wie keine vernünftigen Vergleiche für diese damals recht jungen Sparformen. Unsere Idee: Wir geben den Usern genau das. Inzwischen listen wir auf Tagesgeldvergleich.net mehr als 120 Tagesgelder und ca. 100 Festgelder. Es ist einer der umfangreichsten Vergleiche im Bereich der Sparanlagen entstanden. Darüber hinaus haben wir den Anspruch, diese Produkte nicht nur aufzuzählen, sondern intensiv zu testen und zu bewerten. Jedes Angebot geht durch einen redaktionellen Test mit rund 20 Kriterien – von den Zinsen über die Sicherheit bis hin zum Service der Bank. Die besten Anbieter zeichnen wir jährlich aus. Unsere Nutzer profitieren außerdem von umfangreichen Hintergrundrecherchen, eigenen Rechnern inklusive einer Vielzahl an Filtermöglichkeiten, diversen Statistiken und alternativen Anlagetipps. Kurzum: Wir sind das Rundum-Wohlfühl-Paket für Sparer.

ZINSPILOT: Wie viele Personen erreichen Sie monatlich mit Tagesgeldvergleich.net und wie ist der typische Nutzer von Tagesgeldvergleich.net?

Daniel Franke: Im Schnitt besuchen uns monatlich bis zu 200.000 Nutzer, die mehr als eine halbe Million Seiten aufrufen. In der kalten Jahreszeit steigt die Zahl naturgemäß etwas an. Unser Kernnetzwerk verzeichnet durchschnittlich mehr als eine Million Seitenaufrufe pro Monat. Den typischen Nutzer haben wir nicht. Unsere User dürften einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden – eventuell werden wir etwas stärker von Männern frequentiert. Gemeinsam haben die Anwender, dass sie ihr Geld eher sicherheitsorientiert anlegen.

ZINSPILOT: Nach welchen Kriterien vergleicht Tagesgeldvergleich.net die Angebote der Banken?

Daniel Franke: Wir testen jedes neue Angebot in fünf Kategorien mit insgesamt 20 Kriterien. Die wichtigsten Aspekte sind Zinsen und Sicherheit. Speziell die Einlagensicherung und der Blick auf die Bonität der Banken interessieren unsere Leser. Darüber hinaus prüfen wir den Prozess der Kontoeröffnung, die Wege der Kontoführung sowie den individuellen Service der Bank. Dieser Test ist ziemlich aufwendig und erfordert einiges an Recherche. Für unsere Nutzer ist es aber ein essenzieller Mehrwert.

Daniel Franke

Daniel Franke von Tagesgeldvergleich.net

ZINSPILOT: Wie sollten Anleger im Idealfall ihr Geld anlegen?

Daniel Franke: Dem typischen Sparer empfehlen wir, einen Betrag in Höhe von zwei bis drei Monatseinkommen täglich verfügbar zu halten – z. B. für Reparaturkosten oder kurzfristige Anschaffungen. Geld, welches darüber hinaus zur Verfügung steht, sollte anderweitig angelegt werden. Wer an Sicherheit interessiert ist, kann z. B. ein Festgeld mit einer Laufzeit von ein bis zwei Jahren wählen. Höhere Renditen sind mit Wertpapieren drin. Als Einstieg kann ein ETF- oder Fondssparplan dienen, der sich bereits ab 50,00 Euro im Monat sinnvoll besparen lässt. Interessant sind auch Aktiensparpläne. Von Einzelwerten raten wir zu Beginn meistens ab. Wer es sich nicht selbst zutraut, passende Wertpapiere, Fonds oder ETFs zu kaufen, der kann sich auch einem Robo-Advisor anvertrauen.

Prinzipiell sollte der Anleger sich bewusst sein, dass es hilfreich ist, sehr langfristig zu denken und seine Geldanlagen zu streuen, aber nie die Übersicht zu verlieren.

ZINSPILOT: Worauf sollten Ihrer Meinung nach Sparer bei der Anlage in Tages- oder Festgeld achten?

Daniel Franke: In erster Linie entscheidet der Zinssatz. Selbst in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen ändert sich daran wenig. Zusätzlich achten die Sparer aber vermehrt auf die Höhe der Einlagensicherung und die Sicherheiten des Landes bzw. der Bank. Damit Sparer den idealen Anlagepartner finden, können sie die Angebote auf Tagesgeldvergleich.net u. a. nach Ländern, Ratingstufen und diversen weiteren Eigenschaften filtern. Speziell bei Festgeldern im europäischen Ausland ist auch die Quellensteuer beachtenswert.

ZINSPILOT: Viele Anleger sagen, dass Zinssätze, um die 1,00-Prozent-Hürde jährlich, für sie nicht lohnend sind und sie deshalb ihr Geld lieber unverzinst auf dem Hausbankkonto liegen lassen. Was halten Sie davon?

Daniel Franke: Unter dem Aspekt, dass eine positive Realrendite mittels klassischer Sparanlagen derzeit nicht zu erzielen ist, scheint diese Einschätzung sicher naheliegend. Trotzdem halten wir diesen Ansatz, das Geld mehr oder weniger unter die Matratze zu stopfen, für falsch, weil Sparer damit schlicht Geld verschenken. Besser wäre, der Anleger betrachtet die Zinserträge als Prämie und als Teil der gesamten Anlagestrategie. Jeder Euro zählt.

ZINSPILOT: Wie wird sich in den kommenden Jahren, Ihrer Meinung nach, das Finanzwesen und die Geldanlagen verändern?

Daniel Franke: Für Sparer wird die Welt in den kommenden Monaten sicher nicht einfacher. Erst wenn sich die Europäische Zentralbank zu einer Erhöhung der Leitzinsen durchringt, erwarten wir langsam steigende Zinsen. Vor 2020 wird das aber nicht passieren und danach nur in kleinen Schritten. 
In Bezug auf Geldanlagen und das allgemeine Finanzwesen sehen wir die Auswirkungen der Digitalisierung immer deutlicher. Kunden werden ihre Transaktionen häufiger online abwickeln – egal über welches Device. Echtzeit wird der neue Standard, ob bei Servicediensten oder dem Geldtransfer. Der Kunde wird sich außerdem seine Anlagen mit wenigen Klicks adaptiv zusammenstellen oder per Algorithmus erstellen lassen. Wichtig: Er behält die Kontrolle. Transparenz wird immer relevanter. Es ist auch nicht sicher, ob es die etablierten Banken sind, die ihre Marktführerschaft behalten. FinTechs verändern den Markt und die Geschäftsmodelle.
Einen Effekt, den wir bereits beobachten können, ist, dass die Finanzmärkte volatiler werden. An diesem Trend ändert sich vorerst wenig.

ZINSPILOT: Wie sieht es bei Ihnen in puncto Geldanlage aus? Setzen Sie auch auf Tages- oder Festgeld?

Daniel Franke: Tagesgeld und Festgeld bilden eine der Säulen, auf denen die Geldanlage gebaut ist. Es bedarf aber mehr als einer Säule. Eine weitere sind Aktien und Wertpapiere, die langfristig eine solide Rendite und Dividenden bedeuten. Im Prinzip fehlt nur die eigene Immobilie. Aber damit warten wir, bis die Kinder etwas älter sind.

Lieber Herr Franke, vielen Dank für das nette Gespräch!

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